Spitzbergen ab 2025

Als Teil der norwegischen Regierung hat das Klimaschutz- und Umweltministerium dem Parlament (Storting) einen Vorschlag zur Änderung der Umweltbestimmungen für Spitzbergen vorgelegt. Es ist geplant, dass die Änderungen ab 01.01.2025 gelten. Im Wesentlichen wird darin der Schutzstatus der bestehenden Naturparks und Reservate erhöht und Betretungsmöglichkeiten zu touristischen Zwecken eingeschränkt. Ebenso werden einzuhaltende Abstände zu Wildtieren neu definiert und die Nutzung von ferngesteuerten Fahrzeugen in der Luft (Drohnen), an Land und im Wasser untersagt. Die Größe von Schiffen in den Seegebieten der Parks und Reservate darf 200 Passagiere nicht überschreiten. Für einen großen Teil der Schutzgebiete werden insgesamt 43 Plätze ausgewiesen, an denen Anlandungen möglich sind, teils besteht eine Beschränkung auf 39 Personen, die sich zeitgleich an Land befinden dürfen.

Insgesamt fallen ca. 2/3 der Landfläche der Inselgruppe Spitzbergens einschließlich der Bäreninsel unter den Schutzstatus eines Nationalparks oder eines Naturreservats. Bei den Küstenseegebieten fallen mehr als 80 % der Wasserflächen unter den Schutz als Teil eines Parks oder Reservats.

Auch vor den ab Anfang 2025 geltenden Änderungen stand der Schutz und Erhalt von Landschaft, Pflanzen- und Tierwelt schon ganz oben bei dem Befahren und Betreten der Schutzgebiete. Die Regeln dazu sind für jedes Schutzgebiet detailliert ausformuliert. Die für die Zeit ab 2025 absehbaren Einschränkungen werden die gegenwärtigen Bewegungsmöglichkeiten an Land in den Parks und Reservaten deutlich dezimieren. Außerhalb der Schutzgebiete und im Nationalpark “Nördlicher Isfjord” ist das Betreten und begehen des Landes aber weiterhin möglich.

Auch in Zukunft werden wir als Reiseveranstalter interessante und abwechslungsreiche Reisen nach Spitzbergen anbieten können. Den Anspruch, das Land nicht nur von Bord aus zu betrachten, wollen wir weiterhin erfüllen. Der Schutz von Landschaft, Pflanzen und Tieren stand dabei immer schon an erster Stelle und dieses wird sich auch nicht ändern, ob wir uns in einem Schutzgebiet bewegen oder außerhalb.

Die Gummistiefelfrage

Jeder und jede Spitzbergenreisende wird sich diese Frage einmal stellen: “Soll ich mir für die bevorstehende Reise wirklich Gummistiefel kaufen?” Die bisher von uns ausgegebene eindeutige Kaufempfehlung wird nun dahingehend geändert, dass man nicht unbedingt solche Stiefel kaufen muss, um bei der Reise auch welche zu haben. Seit kurzem gibt es in Longyearbyen einen Anbieter, bei dem man solche Stiefel leihen kann. Es empfiehlt sich in jedem Fall aber, es nicht vor Ort kurz vor der Reise darauf ankommen zu lassen, dass die benötigte Größe auch vorrätig ist. Reservieren Sie sich lieber Stiefel in Ihrer Größe, sicher ist sicher!

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Und wenn das nicht klappen sollte oder Ihnen auch nicht recht zusagt, dann ist die Investition in eigene Stiefel, die auch noch bei weiteren Reisen in den Hohen Norden genutzt werden können, bestimmt auch nicht die schlechteste.

Vulkanausbruch auf Island

Die vulkanische Aktivität nahe der Stadt Grindavík im Südwesten Islands setzt sich fort (Stand: 12.04.2024). Aus einem Hauptkrater und einem kleineren Krater entlang des tektonischen Grabens Sundhnúkagíar tritt Lava aus, allerdings in weit geringerem Maße als zu Beginn des Ausbruchs vor knapp einem Monat. Die Erdbebentätigkeit in diesem Gebiet bewegt sich auf verhältnismäßig niedrigem Niveau mit vereinzelt schwachen Erdbebenschwärmen, überwiegend der Stärke 2 oder schwächer. Seit Anfang April kommt es in dem Gebiet Svartsengi erneut zu einer Landhebung, jedoch in geringerem Maße als in den Monaten zuvor (-> Karte der Oberflächenmesspunkte und Lageveränderungen des IMO). Dennoch kann von einer weiteren Akkumulation aufsteigender Magma in diesem Gebiet ausgegangen werden, nur ein Teil davon scheint durch die beiden noch aktiven Krater die Oberfläche zu erreichen. Das Thermalbad “Blaue Lagune” ist gegenwärtig wieder geöffnet und auch die Straße 43 in Richtung des Bades ist entsprechend wieder befahrbar. Weitere Straßen um den Ort Grindavík sind weiterhin nur mit Erlaubnis zu passieren.

Am Abend des 16. März ´24 kam es nach einer kurzen Phase intensiver Erdbebentätigkeit erneut zu einem Aufreißen einer etwa 3 km langen Vulkanspalte östlich des Berges Sundnúkur. In dieser Zone war auch schon im vergangenen Februar Lava ausgetreten. Die Ausdehnung des neuen Lavafeldes erreichte innerhalb weniger Tage eine Fläche von ca. 5,5 km² und erneut wurde die Straße 43, die auch zu der “Blauen Lagune” und dem Kraftwek Svartsengi führt, in Mitleidenschaft gezogen.

Laut des Isländischen Meteorologischen Dienstes (IMO) kann seit diesem Ausbruch keine signifikante Landhebung in den Gebiet mehr verzeichnet werden. Das weist darauf hin, dass die von unten aufsteigende Lava nun direkt zu den noch aktiven Kratern der Ausbruchzone gelangt und es aktuell nicht zu einer weiteren Akkumulation unter dem Gebiet Swartsengi kommt. Die Karte unten (Quelle: IMO) zeigt die Ausdehnung der Lavafelder der Ausbruchserie seit Dezember ´23 und markiert farbig die Mächtigkeit der jünsten Lavadecke (Stand 20.03.2024).

Entwicklung von 2021 bis Februar 2024

In den vergangenen Jahren gehört die Halbinsel Reykjanes zu den tektonisch und vulkanisch aktivsten Regionen der großen Vulkaninsel Island. Die Region liegt ganz im Südwesten der Insel, hier befindet sich der internationale Flughafen Keflavík, das bekannte Thermalbad “Blaue Lagune”, die bedeutende Fischereistadt Grindavík und auch die Hauptstadt Reykjavík ist nicht weit. Im März 2021 riss nach einer langen vulkanisch ruhigen Phase die Erde entlang einer Schwächezone etwas nördöstlich Grindavíks nahe des Höhenzugs Fagradalsfjall das erste Mal auf. Es folgten im Sommer 2022 und 2023 jeweils weitere Eruptionen zeitlich begrenzten Umfangs, die sich im Bereich nordöstlich des Fagradalsfjalls und des Litli-Hrútur ereigneten.

Ausbruch am 18.12.2023, Quelle: Icelandic Met Office, https://en.vedur.is/

Ende Oktober 2023 nahm die Häufigkeit und Stärke der gemessenen Erdbeben in dieser Region auf einmal deutlich zu. Über 1000 Erdbeben wurden im Tagesdurchschnitt über einen Zeitraum von mehr als 2 Wochen in der Region nördlich und nordöstlich von Grindavík verzeichnet, einige wenige erreichten die Stärke von 5, eine hohe Anzahl aber noch die Stärke zwischen 3 bis 4. Satelliten gestützte Messungen von Änderungen der Oberfläche in Höhe und Lage sowie Auswertungen von gemessenen Erdbebendaten wiesen auf aufsteigendes Magma hin. Neben einem größeren aufsteigenden Magmakörper in der Tiefe von ca. 3 – 5 km stellte man einen oberflächennahen Magmaeinfluss in einer 15 km langen Schwächezone fest, die sich bis unter die Stadt Grindavík erstreckte. Ein erneut auftretender starker Erdbebenschwarm führte am 10. November zu der Entscheidung der Katastrophenschutzbehörde, die Stadt Grindavík zu evakuieren und die zuführenden Straßen weiträumig zu sperren, da ein Vulkanausbruch unmittelbar bevorzustehen schien.

Die Häufigkeit und Stärke der gemessenen Erdbeben hat sich in der folgenden Zeit zwar deutlich verringert, Messungen und anhaltenden Oberflächenveränderungen wiesen aber nach wie vor auf weiterhin aufsteigendes Magma hin. Die latente Gefahr eines Vulkanausbruchs war weiterhin vorhanden, das Gefahrenpotential schien aber geringer zu werden, zudem wiesen die Daten eher darauf hin, dass ein möglicher Ausbruch doch in einiger Entfernung von Grindavík geschehen würde. Am 17. Dezember wurde schließlich auch das Thermalbad “Blaue Lagune” wieder eröffnet.

Am Abend des 18. Dezember um 22.17 Uhr Ortszeit riss der Boden entlang einer etwa 4 Kilometer langen Spalte auf, glühende Lava floss aus und schoss teils in hohen Fontänen aus dem Boden. Das südwestliche Ende der Vulkanspalte liegt etwa 3 Kilometer nordöstlich von Grindavík. In Länge der Spalte wie auch in Menge der austretenden Lava ist der Beginn dieses Ausbruchs deutlich stärker als die Eruptionen der vergangenen Jahre. Insgesamt dauerte die eruptive Phase ungefähr eine Woche. Die Lava ergoss sich in einem relativ flachen Bereich östlich der Erhebung Stóra Skógfjell in unbesiedeltes Gebiet.

Ausdehnung der Lava bis 19.12.2023, Quelle: Icelandic Met Office, https://en.vedur.is/

In der Folgezeit nahm die Erdbebenhäufigkeit und -stärke deutlich ab. Eine deutlich messbare Hebung der Oberfläche unter dem Gebiet um das Kraftwerks Svartsengi nahe der Blauen Lagune weist aber auf einen andauernden Zufluss von Magma hin. Gegen 3 Uhr morgens am 14. Januar 2024 wurde erneut ein starker Anstieg der Erdbebentätigkeit verzeichnet und gegen 8 Uhr riss ein Spalt südöstlich des Berges Hagafell auf, nur einen knappen Kilometer vom Ortsrand Grindavíks entfernt. Ein großer Teil der austretenenden und nach Süden in Richtung Ort fließender Lava konnte durch einen in den letzten Wochen errichteten Erdwall in Richtung Westen umgelenkt werden. Der südliche Teil der Vulkanspalte lag jedoch noch näher an Grindavík und die hier austretende Lava erreichte am Nachmittag den Ort und entzündete einige Gebäude. Der unvermittelte Ausbruch dauerte nur einen Tag, die allerdings weiterhin andauernde Veränderung der Oberfläche in Höhe und Lage deutet allerdings auf die hohe Wahrscheinlichkeit weiterer vulkanischer Aktivität im direkten Umfeld der Stadt Grindavík hin.

Lavazunge in Grindavík am 15.01.2024, Quelle: https://livefromiceland.is/webcams/
Ausdehnung der Lava bis 14.01.2024 nachmittags, Quelle: Icelandic Met Office, https://en.vedur.is/

Der nur kurzen eruptive Phase folgte eine weitere Akkumulation von Magma unter dem Gebiet Svartsengis bei nur geringer Erdbebentätigkeit. Mit einer Vorlaufzeit von nur 30 Minuten vor einem erneuten Ausbruch am Morgen des 8. Februar wurde ein Erdbebenschwarm in diesem Gebiet verzeichnet. Die Schwäche der Erdstöße und die geringe Zeit bis zur Eruption weisen darauf, dass die Lava bereits sehr nahe der Oberfläche ansteht. Die ausgeflossene Lava bedeckte einen Bereich nordwestlich und südöstlich einer ca 3 km langen Spalte (rote Linie auf der Karte unten) und erreichte im Westen die Straße 43 nach Grindavik und die Straße 426 in Richtung des Bades “Blaue Lagune”. Die folgende Karte zeigt die satellitengestützte Messung der Oberflächenänderung für den Zeitraum 7. – 8. Februar sowie die Ausdehnung der Lavafelder der aktuellen Ausbruchserie südlich des Sýlingarfell (dunkelgrau und schwarz) sowie die Lavafelder der Ausbruchserien von März 2021 bis August 2023 in der Region Fagradalsfjall.

Quelle: Icelandic Met Office, https://en.vedur.is/

Messungen der Oberflächenveränderung nach dem Ausbruch am 8. Februar zeigten, dass sich nach wie vor Magma unter dem Svartsengi-Gebiet ansammelt. Die Hebung des Geländes beträgt wie vor dem Ausbruch 0,5 – 1 cm pro Tag. Sehr wahrscheinlich wird es daher in den folgenden Wochen zu weiteren oberflächennahen Magmaintrusionen bis hin zu Eruptionen mit Lavaausfluss kommen.

Weitere Neuigkeiten und Informationen bietet das Icelandic Met Office auf seiner Internetseite.

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Reiseberichte & Bilder

Nur noch ein Klick sind Sie entfernt; hier unter “Reiseberichte & Bilder” finden Sie nun für unsere Reisen eine Möglichkeit “mit dabei zu sein” und zu schauen, wie unsere Reisen so sind und was wir zusammen so erleben. Auf der Seite finden Sie eine Auswahl von Reiseeindrücken verschiedener Fahrten. Steht hier Island im Vordergrund, so kommt aber Spitzbergen ebenfalls vor, allerdings weniger ausführlich als dieses Rolf Stange für viele Reisejahre unter “spitzbergen.de” darstellt. Da das Rad nicht neu erfunden werden muss finden Sie die Spitzbergen-Reiseberichte und Bilder hier und den stets aktuellen Reise- und Nachrichtenblog hier.

Buchtipp: Norwegens arktischer Norden

Das neue Buch von Rolf Stange ist erhältlich. Es ist das Buch zum gleichnamigen Vortrag und nimmt Sie mit nach Spitzbergen zu allen Jahreszeiten. Fesselnd geschrieben (wie immer) und faszinierend bebildert ist dieses eine ideale Lektüre für die dunkle Jahreszeit, für die Vorbereitung auf eine Spitzbergenreise, für ein Geschenk unter dem Weihnachtsbaum oder für einfach so, um sich etwas Gutes zu tun. Erhältlich im Spitzbergen.de-Shop.

Reiseversicherungen – immer wichtig!

Passieren kann immer etwas, und wenn etwas Ungewolltes passiert, kann man sich gegen die eventuell auftretenden ungewollten Schäden absichern.

Eine Reiserücktrittskostenversicherung hilft dem, der vor der Reise unerwartet und schwer erkrankt und die Reise aus dem Grund nicht antreten kann. Eine Reiseabbruchversicherung ersetzt den Schaden entgangener Reiseleistungen, wenn man auf der Reise erkrankt (oder ein anderer versicherter Umstand eintritt) und man die Reise nicht ordnungsgemäß beenden kann und vorzeitig abreisen muss. Eine Reisekrankenversicherung ersetzt die notwenigen ärztlichen Behandlungskosten und Transportkosten zum Arzt oder Krankenhaus für den Fall einer Erkrankung auf einer Auslandsreise. Und eine Reisegepäckversicherung übernimmt den Schaden am Reisegepäck der entstehen kann durch den Transport bei aufgegebenem Gepäck (z.B. während der Fluganreise) oder auch bei Diebstahl. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Versicherungen und versicherungsverbundener Serviceleistungen (z.B. Reiseunfallversicherungen, Bergekostenversicherungen, Umbuchungsgebührenschutz, Versicherungs-Hotlines etc.) die ebenfalls Sinn machen können. Die obige Beschreibung ist nur ein kurzer Umriss und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Neu ist, dass für die versicherte Person auch die Erkrankung an COVID-19 und anderer epidemischer oder pandemischer Krankheiten versichert ist sowie auch die behördlich angeordnete Quarantäne als versicherter Grund in die Rücktrittskostenversicherung aufgenommen wurde.

Es ist jedoch unerlässlich, sich auch das Kleingedruckte (Infoblätter und allgemeine- und spezielle Versicherungsbedingungen) anzuschauen vor dem Versicherungsabschluss, denn da sind genau alle versicherten Obliegenheiten aufgeführt, ebenso wie Versicherungsausschlüsse. So kann man genau das passende Versicherungsproduckt aussuchen und wiegt sich nicht in falscher Sicherheit!

Und wir drücken Ihnen die Daumen, dass nichts eintritt und Sie die Versicherung schließlich gar nicht brauchen! Wenn aber doch, dann sollten Sie abgesichert sein, ansonsten könnte es neben allem Ärger noch sehr teuer werden.

Sprechen Sie uns an, wir machen Ihnen gern ein Angebot für eine passende Reiseversicherung. Wir arbeiten zusammen mit der Allianz-Travel.