Spitzbergen

Spitzbergen ist ein einzigartiges Stück Land! Nicht nur, dass hier so viele Eisbären leben wie Menschen, auch dass die Inselgruppe eine sehr bewegte Geschichte hat. Dieses gilt sowohl aus erdgeschichtlicher Sicht, wo Spitzbergen auf eine Zeit von mehreren hundert Millionen Jahren zurückblicken kann, als auch aus historischer Sicht im Hinblick auf Besiedlung, Walfang, Bergbau und mit einer reichen Anzahl an Polarexpeditionen.

Spitzbergen-Reisen 2024 + 2025

Die Termine unserer Reisen finden Sie mit den Reisebeschreibungen und den Leistungen und Preisen auf der Reise-Seite.

Land & Landschaft

Spitzbergen ist die sehr stark gegliederte Hauptinsel der Inselgruppe Svalbard, welche zwischen dem Arktischen Ozean im Norden, der Grönlandsee im Westen und der Barentssee im Südosten liegt. Neben der Hauptinsel gehören die Inseln Nordauslandet, Edgeøya, Barentsøya das Prins Karls Forland und noch einige weitere Inseln dazu. Die Landfläche insgesamt ist mit etwas über 60.000 km² etwa so groß wie die Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein zusammen. Unterschiedliche Landschaftstypen von alpinen Gebirgszügen über Plateau- und Tafelberglandschaften bis zu Küstenebenen herrschen vor mit Höhen bis zu 1700 m. Insbesondere die Hauptinsel Spitzbergen ist gekennzeichnet durch große und weit ins Land eingeschnittene, teils verzweigte Fjorde. Die Inselgruppe liegt auf dem nordwestlichsten Teil des eurasischen Festlandschelfs und weist einen sehr vielfältigen und abwechslungsreichen geologischen Aufbau auf. An sehr vielen Stellen liegen Gestein und Schichtengefüge offen und lassen einen guten Einblick auf die viele Hundertmillionen Jahre dauernde Entstehungs- und Wandlungsgeschichte zu. In etwa 60 % der Landfläche sind noch vergletschert. Viele Gletscher reichen bis auf Meeresniveau herunter und kalben in die Fjorde oder in die See.

Tiere & Pflanzen

Die Anzahl der Arten landlebender Säugetiere ist zwar sehr begrenzt, aber besonders die Eisbärenpopulation zieht eine große Aufmerksamkeit auf sich. Von den Eisbären als größtem Landraubtier der Welt leben in etwa 3000 Exemplare im Umfeld der Inselgruppe. Die Wahrscheinlichkeit zur Sichtung auf Reisen ist recht gut, was aber der Einhaltung sehr strenger Sicherheitsmaßnahmen bedarf! Rentiere, Polarfüchse oder der seltenere Blaufuchs sind ebenfalls gut zu beobachten. Von den Meeressäugetieren sind neben verschiedenen Walarten (Buckelwal, Finnwal, Grönlandwal, Blauwal, Beluga,…) vor allem Walrosse, Bartrobben, Ringelrobben, Sattelrobben und Seehunde zu beobachten. Sehr viel vielfältiger ist allerdings das Federvieh anzutreffen. Diverse Möwenarten (darunter auch Eismöwen und Elfenbeinmöwen), Eissturmvögel, Krabbentaucher, Lummen, Alken, einige Gänse- und Entenarten, Alpenschneehühner, Sterntaucher, Schneeammern, Meerstrandläufer, Küstenseeschwalben, Papageitaucher und noch weitere bevölkern die Inselgruppe und scharen sich mitunter in riesigen Kolonien an einigen Vogelfelsen zusammen und sind besonders Im Juni und Juli sehr gut zu beobachten.

Ungefähr 160 Gefäßpflanzenarten kommen auf der Inselgruppe vor, wobei der Westen und Nordwesten der Hauptinsel die günstigsten Voraussetzungen bietet, wohingegen im Nordosten die Polarwüste flächenhaft die Oberhand gewinnt. Bei den Pflanzen sind Steinbrecharten und Hahnenfußgewächse recht häufig, auch Silberwurz findet man oft. Auch Flechten, Moose und Pilze und selbst eine kleine Anzahl von Pflanzen, die botanisch gesehen zu den Bäumen gehören, finden wir hier. Insgesamt wird der Betrachter erstaunt sein, wie farbenprächtig und artenreich die Tundra ist. Ein unverzichtbarer Faktor ist neben der klimatischen Komponente auch der Nähstoffeintrag aus der See durch die Seevögel mit ihren Hinterlassenschaften.

Klima & Reisezeit

Auch wenn Spitzbergens Nordküste bei ungefähr 80° nördlicher Breite liegt, ist das Klima Spitzbergens im Vergleich zu Regionen gleicher Breiten doch recht mild. Die Ausläufer der relativ warmen nordatlantischen Strömung (des Golfstroms) erreichen die Seegebiete um die Inselgruppe und wirken mäßigend auf das ansonsten sehr kalte polare Klima vergleichbarer Breiten. Die Westküste und teils auch die äußeren Fjordbereiche im Westen bleiben auch im Winter weitgehend eisfrei und im Sommer verschwinden Packeis und Treibeisreste weit nach Norden. Gerade im Sommer kann es erstaunlich warm werden mit Temperaturen deutlich über 10°, die sich besonders bei Windstille doch recht warm anfühlen können. Da die Sonne während des Polartages nicht untergeht ist auch der Temperaturunterschied über einen Tag, also während 24 Stunden, sehr gering. Im Winter kann es dagegen sehr kalt werden mit Temperaturen deutlich unter -20°; aber auch das ist im Breitenkreisvergleich noch eher warm. Kälteeinbrüche und Schneestürme kann es ohne weiteres auch im Sommer geben sowie es Warmlufteinbrüche mit Schmelzphasen durchaus auch im Winter während der Polarnacht geben kann. Generell ist aber die Sommerzeit im Juli und August auch die Zeit der durchschnittlich geringsten Windgeschwindigkeit. In der Zeit haben wir es am wenigsten mit Sturm zu tun.

Diese allgemeinen Angaben kann man regional und auch lokal noch weiter differenzieren für die große Inselgruppe. Insgesamt sind der Westen und Nordwesten klimatisch begünstigter und wärmer als der Osten. Dieses ist auch sehr gut an den Eiskarten abzulesen, die der Norwegische Meteorologische Dienst herausgibt, als auch im Gelände, wo man das an unterschiedlichen Vegetationszonen erkennen kann.

Unsere Reisezeit beginnt meist Ende Mai. Die Sonne geht zu dieser Zeit schon nicht mehr unter, aber der Winter verschwindet erst langsam, vielfach liegt noch Schnee bin in die Tiefen und im Norden der Inselgruppe und in den Fjorden befindet sich noch Treibeis. Im Juli bis in den August hinein ist „Hochsommer“ mit einer reichen Blütenpracht an Land (jedenfalls für arktische Verhältnisse) und mit Hochbetrieb an den Vogelfelsen und in anderen Brutrevieren.

Ab Ende August nimmt auch eine deutlich wahrnehmbare nächtliche Dämmerung und Dunkelheit rasch zu, was zu stundenlangen fantastischen Lichtstimmungen führen kann, da die Sonne einen immer flacheren Bogen über den Horizont zieht und eben auch schon wieder untergeht. Ab Mitte September kann man mit Glück auch schon wieder Nordlichter sehen. Es kann nun schon wieder so kalt werden, dass sich nachts dünnes frisches Eis bildet in den inneren Fjorden und auch Schnee bis auf Meereshöhe fällt, der schon ein paar Tage liegen bleiben kann. Wir gehen schließlich schon rasch auf den Herbst und Winter zu.

Wie wir reisen:

Um Ihnen Spitzbergen näher zu bringen (…oder vielmehr: um Sie näher an Spitzbergen zu bringen), sind wir unterwegs mit der Traditions-Dreimast-Barkentine “Antigua” mit 16 Doppelkabinen, mit der Expeditonsyacht “Arctica II” mit 4 Kabinen oder mit dem Zweimast-Stagsegelschoner “Meander“, auf dem Sie in 6 Doppelkabinen Platz finden.

Die Gruppengröße ist daher mit höchstens 32 Teilnehmern auf der Antigua sehr überschaubar und da sich neben der Schiffs-Crew auch immer drei Guides mit an Bord befinden, ist das “Betreuungsverhältnis” immer sehr gut, fast familiär! Die Meander bietet Platz für 12 Mitreisende und auf der Arctica II haben wir in zwei Doppel- und zwei Mehrbettkabinen Platz für neun Nordland-Begeisterte; Spitzbergen näher und eindrücklicher geht kaum!

Neben den verschiedenen Schiffen und den unterschiedlichen Reiselängen ist es vor allem die Reisezeit, die den Unterschied bei unseren Reisen ausmacht. Der Frühsommer Ende Mai, Anfang Juni ist bestimmt von einer noch schneebedeckten Landschaft. Es ist noch viel Eis in den Fjorden und unser Ziel, die Packeisgrenze, liegt sehr wahrscheinlich noch im Norden der Insel. Im Juli ist der Sommer auf Hochtouren, in der Landschaft nutzt die Vegetation die Zeit für eine erstaunliche Blüte und bei den Vogelfelsen herrscht eine unglaubliche Betriebsamkeit. Wie schon im Frühsommer geht auch jetzt die Sonne nicht unter. Der September bietet ein unvergleichliches Farbspiel. Die Sonne steht tief und rutscht auch schon unter den Horizont. Die Tierwelt bereitet sich auf den nahenden Herbst und Winter vor.

Diese verschiedenen Zeiten jeweils kombiniert mit der Mischung aus Bergen, Eis und Wasser, angereichert mit Begegnungen mit der arktischen Tierwelt und das Ganze noch von einem Segelschiff aus; es ist (fast) unbeschreiblich!

Wir wollen viel an Land sein, und auch da macht es sich bemerkbar, dass es eben nicht viele sind, mit denen wir unterwegs sind. Zudem teilen sich die Reisenden an Land immer noch auf in Gruppen, damit wird das Erlebnis der Arktis noch intensiver!

Seien Sie dabei!

Wer mehr über Spitzbergen erfahren möchte, sich eventuell auch schon auf eine Spitzbergen-Reise vorbereiten möchte, sei auf die Internetseite von Rolf Stange verwiesen, dort ist auch sein Landeskunde-Reiseführer “Spitzbergen / Svalbard” erhältlich. Der Geograf, Fotograf und Buchautor ist als Fahrtleiter auf unseren Segelschiffreisen in die Polaren Regionen dabei.